SuSE Linux: Alle Versionen
LILO bootet das System nicht; möglicherweise hat LILO beim Einrichten der
Boot-Maschinerie mittels Aufruf von /sbin/lilo
etwa das
Folgende (oder etwas Ähnliches) gemeldet:
BIOS-Drive 0x82 may not be accessible
Ihr System enthält möglicherweise (E)IDE und SCSI-Festplatte(n) (sog. Mischsystem).
Zwei besonders häufige Ursachen sind:
Ein übliches PC-BIOS kann von Hause aus nur von einigen ausgewählten Datenträgern booten, nicht unbedingt von allen. Insbesondere ist es (v.a. mit einem älteren BIOS) oft ein Problem, beim Booten gleichzeitig auf (E)IDE- und SCSI-Festplatte zuzugreifen.
/sbin/lilo
stimmt nicht mit dem BIOS
überein hinsichtlich der Festplattenreihenfolge. Folge: LILO sucht
seine Boot-Daten auf der falschen Festplatte.
Typisches Kennzeichen: LILO installiert zwar ohne jede Fehlermeldung.
Der Bootvorgang bleibt jedoch bei LI
stehen.
Berücksichtigen Sie die folgenden Richtlinien für die Bootkonfiguration:
Bei neueren SuSE Linux-Versionen ist alles, was LILO braucht, im Verzeichnis
/boot
untergebracht, das nur wenige Megabyte verbraucht.
Es genügt daher, für dieses Verzeichnis eine kleine Partition auf
einer bootfähigen Festplatte vorzusehen.
Prüfen Sie zunächst, ob Ihr PC-BIOS und der SCSI-Adapter das Booten von SCSI-Platten unterstützen. Wenn ja, aktivieren Sie dieses Feature.
Bei Mischsystemen muß dem LILO hier zusätzlich eigens die Reihenfolge der Festplatten beim Booten mitgeteilt werden, da sich das laufende Linux um diese BIOS-Einstellung nicht kümmert:
Das BIOS verwendet zum Zugriff auf die Festplatten die Gerätenummern
0x80
für die erste Platte, 0x81
für die zweite
usw.
Beim Aufruf von /sbin/lilo
speichert LILO diese
Gerätenummern als Teil der physikalischen Sektoradressen in der Map-Datei
(/boot/map
). Dabei wird allerdings die Reihenfolge der
Festplatten bei laufendem Linux zugrundegelegt! Bei Mischsystemen
mit BIOS-Bootreihenfolge SCSI zuerst
ist das nicht die
BIOS-Reihenfolge, und LILO wird nicht funktionieren.
Die explizite "Umordnung" der Platten für LILO geschieht durch
Zusatzeinträge in die "global section" zu Beginn
der /etc/lilo.conf
. Instrument ist die disk
Option (näheres in Ihrem SuSE Linux-Handbuch, Kapitel "LILO" bzw.
"Booten"). Hier ein typisches Beispiel bei Anwesenheit je einer
(E)IDE- und SCSI-Festplatte:
disk = /dev/sda # Die SCSI-Platte ... bios = 0x80 # ... ist die erste beim Booten disk = /dev/hda bios = 0x81Wenn das BIOS das CD-ROM-Laufwerk mitzählt, z.B. als zweites Laufwerk, dann kann sich der Wert des hexadezimalen Wertes ändern. Somit wäre die zweite SCSI-Platte eventuell 0x82 anstatt 0x81:
disk = /dev/sda bios = 0x80 disk = /dev/sdb bios = 0x82Diese Einträge sind nötig für alle Festplatten, die Teile der LILO-Boot-Maschinerie enthalten. Wenn Sie eine eigene Partition für
/boot
haben und alle Ihre Linux Kernel dort liegen,
ist nur die Festplatte betroffen, auf der diese Partition liegt.
Nicht vergessen: Nach Anpassung der /etc/lilo.conf
den /sbin/lilo
aufrufen, damit die Anpassung wirksam
wird.
Tip:Ein informatives Log liefert /sbin/lilo
,
wenn Sie die Gesprächigkeit (engl. verbosity)
erhöhen und Logfiles anlegen lassen. Das geht wie folgt:
/sbin/lilo -v -v -v >/boot/lilo.log 2>/boot/lilo.logerrIn
/boot/lilo.logerr
sollte bei einer korrekten
Bootkonfiguration gar nichts stehen. In /boot/lilo.log
können Sie u.a. genau nachlesen, welche BIOS-Gerätenummern LILO
verwendet.
Weitere Details werden im "LILO User's Guide"
(/usr/share/doc/packages/lilo/user.*
) und in den verschiedenen Howtos
(z.B. in /usr/share/doc/howto/mini/LILO.gz
) erläutert.