Brennen von CDs mit IDE-Brennern (ab SuSE Linux Version 8.0)

Supportdatenbank (tbraza_ide_brenner)
Bezieht sich auf

SuSE Linux: Versionen ab 8.0

Problem:

Sie möchten Ihren IDE CD Brenner unter SuSE Linux auch als CD Brenner verwenden.

Vorgehen:

Einschalten der SCSI-Unterstützung für den Brenner

Zuerst muss die SCSI-Unterstützung für das betreffende Laufwerk eingeschaltet werden damit Ihr IDE-Brenner auch als Brenner funktioniert.

Achtung: Folgender Abschnitt gilt nur für die Version SuSE Linux 8.0:

Starten Sie eine Textkonsole (Monitor mit Muschel in der Schnellstartleiste). Melden Sie sich bitte als Root an, geben Sie dazu folgenden Befehl ein:

su -

Es erfolgt die Passwortabfrage für root (Systemadministrator). Geben Sie das Passwort ein (beachten Sie dass keine Ausgabe dabei erfolgt).

Geben Sie dann folgenden Befehl ein (beachten Sie das der Editor pico nur bei einer Standardinstallation vorhanden ist, nehmen Sie sonst bitte den vi als Editor):

pico -w /etc/sysconfig/kernel
Sie sehen jetzt den Inhalt der Datei
kernel
Dort steht eine Zeile (folgend nur ein Beispiel, bei Ihnen kann die Zeile anders aussehen):
INITRD_MODULES="reiserfs"
Tragen Sie in diese Zeile das ide-scsi Modul ein:
INITRD_MODULES="reiserfs ide-scsi"
Wenn Sie die Änderungen eingetragen haben müssen Sie die Datei abspeichern. Drücken Sie dazu die Tastenkombination:
STRG + x
in der untersten Bildschirmzeile erscheint dann:
Save modified buffer (ANSWERING "No" WILL DESTROY CHANGES) ?
Drücken Sie jetzt die Taste y, in der untersten Bildschirmzeile erscheint dann:
File Name to write : /etc/sysconfig/kernel
Bestätigen Sie diese Frage durch drücken der Eingabe/Enter Taste.

Geben Sie dann folgenden Befehl ein:

pico -w /etc/lilo.conf

Sie sehen jetzt den Inhalt der Bootloaderdatei

lilo.conf
Suchen Sie den Abschnitt für Linux:
  image  = /boot/vmlinuz
  label  = linux
  root   = /dev/hda3
  initrd = /boot/initrd
Unter dem Wert
initrd = /boot/initrd
tragen Sie eine zusätzliche Zeile ein:
append="hdX=ide-scsi"
wobei Sie X gegen den Buchstaben Ihres CD-Brenners austauschen:
   hda = Master am ersten Kontrollerkanal (normalerweise ist das die Festplatte)
   hdb = Slave am ersten Kontrollerkanal
   hdc = Master am zweiten Kontrollerkanal (typischerweise das CD-Laufwerk)
   hdd = Slave am zweiten Kontrollerkanal
Wenn Sie in der Datei /var/log/boot.msg nach ide suchen, können Sie rausfinden an welchen Controllern Ihre Laufwerke angeschlossen sind:
grep ide /var/log/boot.msg
Wenn in der Append Zeile schon Einträge stehen, hängen Sie das hdX=ide-scsi einfach durch ein Leerzeichen getrennt hinten an.

Wenn Sie noch ein oder mehrere weitere IDE CD Brenner haben müssen Sie auch für diese die Emulation eintragen. Auch diese Einträge werden durch Leerzeichen getrennt.

hdc=ide-scsi hdd=ide-scsi

Wenn Sie die Änderungen eingetragen haben müssen Sie die Datei abspeichern. Drücken Sie dazu die Tastenkombination:

STRG + x
in der untersten Bildschirmzeile erscheint dann:
Save modified buffer (ANSWERING "No" WILL DESTROY CHANGES) ?
Drücken Sie jetzt die Taste y, in der untersten Bildschirmzeile erscheint dann:
File Name to write : /etc/lilo.conf
Bestätigen Sie diese Frage durch drücken der Eingabe/Enter Taste.

Jetzt ist es unbedingt notwendig das Sie die folgenden Befehle ausführen, zuerst:

mk_initrd
Warten Sie bis der Befehl abgearbeitet wurde und geben dann ein:

lilo
Dadurch wird die SCSI Emulation beim Starten aktiviert und in die Konfiguration des Bootloaders eingetragen.

ACHTUNG: Folgender Abschnitt ist nur für die Version SuSE Linux 8.1 gültig:

Wenn Sie die Version SuSE Linux 8.1 einsetzen und eine Neuinstallation durchgeführt haben gibt es den Bootloader lilo nicht mehr (ausser bei RAID oder SCSI/IDE-Mischsystemen). In der Version 8.1 ist GRUB (GranfUnifiedBootloader) der Standard-Bootloader.
In diesem Fall müssen die Datei:

/boot/grub/menu.lst
öffnen, z.B.: pico /boot/grub/menu.lst und dort in der Zeile (folgend nur ein Beispiel, bei Ihnen kann die Zeile anders aussehen):
    kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/hda5 vga=791 acpi=off
die hdX=ide-scsi Option eintragen.
Beispiel:
    kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/hda5 vga=791 acpi=off hdc=ide-scsi
Im obigen Beispiel wurde die hdX=ide-scsi Option für das Laufwerk hdc nach den Werten vga=791 und acpi=off eingetragen.

Wichtiger Hinweis:Falls Sie die Version 8.1 einsetzen und die SCSI Emulation einrichten möchten, beachten Sie auch unbedingt den Artikel:

CD/DVD nicht mountbar

Laden der SCSI-Emulation

Öffnen Sie ein Terminal durch Anklicken des entsprechenden Icons in der Werkzeugleiste, oder drücken Sie die Tastenkombination ALT - F2 und geben Sie in der erscheinenden Kommandozeile ein:

xterm
Wenn Sie nicht als root angemeldet sind, geben Sie bitte
su -
und das Root-Passwort ein. Öffnen Sie nun mit Ihrem Lieblingseditor die Datei:
/etc/init.d/boot.local
(In Versionen <7.1 heisst diese Datei /sbin/init.d/boot.local.) und tragen Sie am Ende der Datei folgende Zeile ein:
/sbin/modprobe ide-scsi
Das sieht dann folgendermassen aus:
# ! /bin/sh
#
# Copyright (c) 1996 SuSE GmbH Nuernberg, Germany.  All rights reserved.
#
# Author: Florian La Roche <florian@suse.de>, 1996
#         Werner Fink <werner@suse.de>, 1996
#         Burchard Steinbild <bs@suse.de>, 1996
#
# /sbin/init.d/boot.local
#
# script with local commands to be executed from init on system startup
#
. /etc/rc.config
#
# Here you should add things, that should happen directly after booting
# before we're going to the first run level.
#
/sbin/modprobe ide-scsi

Korrektur der Einstellungen für die CD-Laufwerke

Durch die SCSI Emulation sieht der Kernel den Brenner nicht mehr als IDE Gerät und damit nicht mehr als z.B. /dev/hdc sondern entweder als /dev/scd0 oder /dev/sr0.
Bei der Installation wird aber automatisch ein sog. Link angelegt, der dem System sagt, daß das CD-Laufwerk (Brenner werden zunächst nur als solche gesehen) eben unter beispielsweise /dev/hdc liegt.
Die Icons der CD-Laufwerke auf dem KDE-Desktop weisen aber nun auf /dev/cdrom, und dieser Link zeigt jetzt nicht mehr auf das CD-Laufwerk, resp. den Brenner, sondern ins Leere. Dies korrigieren Sie folgendermassen:

Im noch geöffneten Terminalfenster geben Sie folgenden Befehl ein:

ln -sf /dev/scd0 /dev/cdrecorder
Dies setzt den Link für den Brenner neu. Wenn Sie ein zweites CD-Laufwerk mit SCSI-Emulation nutzen wollen brauchen Sie noch:
ln -sf /dev/scd1 /dev/cdrom
Wenn Sie als erstes Laufwerk Ihr CD-Rom haben vertauschen Sie scd0 und scd1.

Bei manchen Systemen kann es vorkommen dass die CD Laufwerke nicht auf /dev/scdX sondern stattdessen auf /dev/srX zeigen.

Feststellen könenn Sie das mit dem Befehl:

l /dev/cdr*
Sie erhalten eine Ausgabe ähnlich der folgenden:
lrwxrwxrwx    1 root     root            8 Oct 31  2001 /dev/cdrecorder -> /dev/scd0
lrwxrwxrwx    1 root     root            8 Oct 31  2001 /dev/cdrom -> /dev/hdd
Im Beispiel zeigt der Eintrag /dev/cdrecorder auf die "echte" Gerätedatei /dev/scd0. Sollte bei Ihnen dort die Gerätedatei /dev/sr0 angezeigt werden, müssen Sie die anzulegenden Links entsprechend anpassen:
ln -sf /dev/sr0 /dev/cdrecorder
Um auch in Zukunft die Laufwerke richtig mounten zu können editieren Sie bitte die Datei
/etc/fstab
und ersetzen Sie die Zeile für den CD-Brenner so dass sie danach folgendermaßen aussieht:
/dev/cdrecorder  /media/cdrecorder   auto   ro,noauto,user,exec 0  0
Für das CD-Rom sollte die Zeile so aussehen:
/dev/cdrom       /media/cdrom        auto   ro,noauto,user,exec 0  0

Für Versionen <7.2 lassen Sie das /media bitte weg und schreiben nur /cdrecorder bzw. /cdrom.

Wenn Sie KDE benutzen Überprüfen Sie einmal mit der rechten Maustaste ob in den Eigenschaften für das Gerät /dev/cdrecorder bzw. /dev/cdrom eingetragen ist.

Nach einem Neustart sollte Ihr System wie vorher funktionieren - aber eben mit funktionierender SCSI Emulation und damit funktioniert dann auch Ihr Brenner.
Siehe auch:
o Mit YaST2 können keine Pakete von CD nachinstalliert werden

Stichwörter: BRENNER, BRENNEN, WRITER, BURNER, ATAPI, RECORDER, IDE-SCSI, XCDROAST, KONCD

Kategorien: Dokumentation

SDB-tbraza_ide_brenner, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 21. Jun 2001
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 13. Feb 2003 von pohletz (sdb_gen 1.40.0)