Font Anti Aliasing in SuSE Linux 7.1 einrichten

Supportdatenbank (chofman_ttf_71)
Bezieht sich auf

SuSE Linux: Version 7.1
Dieser Artikel bezieht sich auf eine ältere SuSE Linux Version. Daher ist es möglich, dass die Informationen in diesem Artikel nicht mehr auf dem neuesten Stand sind bzw. der Artikel nicht mehr funktionierende Links enthält.

XFree86: Version 4.01

Anliegen

Sie wollen Truetype Schriftarten in SuSE Linux 7.1 einbinden und diese vom X-Server geglättet (Anti Aliased) dastellen lassen.

Voraussetzungen

Zunächst ein paar grundlegende Dinge zu Truetype Schriften. Seit XFree86 Version 4.0 werden Truetype Schriftarten direkt vom X-Server unterstützt. Ab Version 4.01 ist auch die Unterstützung für Anti Aliasing für Truetype Fonts eingebunden. Um dies zu nutzen, muss allerdings auch der Windowmanager diese Unterstützung bieten. Ich gehe hierbei speziell auf KDE2 ein, in dem Fall unterstützt dies die QT-Bibliothek, auf der KDE2 basiert.
In SuSE Linux 7.1 ist standardmäßig diese Unterstützung nicht aktiviert, da sie sich noch in einem experimentellen Stadium befindet. Dennoch können Sie sich in KDE2 beliebige Truetype Schriften einbinden und geglättet anzeigen lassen.
Sämtliche Programme, die entweder auf den KDE2 Bibliotheken oder auf QT basieren (z.B. KOffice, KWrite, KEdit, Quanta usw.), nutzen dann AA-Fonts.
Als dritter Punkt muss noch der Grafikkartentreiber die sogenannte RENDER-Extension enthalten, denn die Darstellung der geglätteten Schriften übernimmt der Grafiktreiber.

Wenn Sie mit einem anderen Windowmanager arbeiten, z.B. Windowmaker, und hier ein KDE2 Programm aufrufen, werden auch hier alle Schriften geglättet angezeigt.

GNOME ist auf SuSE Linux 7.1 nicht in der Lage, Truetype Fonts geglättet anzuzeigen, da das GTK Toolkit dies nicht unterstützt.

Hinweis: Viele Truetype Schriftarten sind nicht frei von Urheberrechten. Deshalb können wir die weit verbreiteten Schriften, wie "arial", "times new roman" oder "verdana", nicht mit der Distribution ausliefern.
Wir bitten um Verständnis!

Vorgehen

1. Überprüfen Sie, ob ihre Grafikkarte das Rendern von Truetype Schriften unterstützt. Dazu muss Ihr X-Server gestartet sein, d.h., Sie müssen z.B. unter KDE2 eingeloggt sein. Geben Sie dazu als normaler Benutzer auf einer X-Konsole folgenden Befehl exakt ein:

xdpyinfo |grep RENDER

In der nächsten Zeile sollte dann die Ausgabe

RENDER

stehen. Wenn das nicht der Fall ist, so stellen Sie sicher, daß Sie XFree86 ab Version 4.01 installiert haben.
Dazu gibt es den Befehl xf86version, der Ihnen Auskunft gibt, welche Version von XFree86 im Moment benutzt wird.
Falls Sie noch XFree86 version 3.x benutzen, konfigurieren Sie bitte Ihr System mit "Sax2" auf XFree86 Version 4.0.1 oder höher. Hilfe dazu erhalten Sie über unsere Supportdatenbank oder im Handbuch.

2. Um im KDE2 Font Anti Aliasing zu aktivieren, installieren Sie bitte mit Hilfe von YAST das Paket "qt-experimental" aus der Serie "xdev". Melden Sie sich hierzu vorher als rootan.
Beachten Sie bitte, daß damit Font Anti Aliasing automatisch aktiviert ist und im KDE2 Kontrollzentrum jetzt nur noch Truetype Schriftarten zu finden sind !

3. Installation der Schriften.

Seit dem 12. August 2002 hat Microsoft die Möglichkeit des freien Downloads von True Type Fonts wie "arial", "arial black", "times new roman", "verdana" usw. eingestellt. Das Programm fetchmsttfonts (enthalten bis einschliesslich SuSE Linux 8.0) ist somit nicht mehr benutzbar. Für nähere Informationen besuchen Sie die Seite:

http://www.microsoft.com/typography/fontpack/default.htm

Sie können trotzdem weiterhin beliebige Truetype Schriften installieren. Kopieren Sie die Schriftarten in das Verzeichnis /usr/X11R6/lib/X11/fonts/truetype/. Führen Sie danach als root folgende Befehle aus (am besten per "Cut & Paste" in die Konsole übernehmen):

cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/truetype/
/usr/X11R6/bin/ttmkfdir|sed s/^[0-9]*// > fonts.scale.neu

Hierbei werden die Truetype Schriftarten für SuSE Linux nutzbar gemacht. Führen Sie auch hier wieder SuSEconfig aus und starten Ihren X-Server neu.

Hinweis: Beachten Sie bitte, daß die Namen beliebiger Truetype Schriften immer klein geschrieben sein müssen. Weiterhin dürfen Sie keine Umlaute und Leerzeichen enthalten. Benennen Sie gegebenenfalls die Schriften um! 4. Überprüfung des Font Anti Aliasing

Der Befehl xmag vergrößert beliebige Stellen Ihres Desktops. Rufen Sie aus einer Konsole heraus xmag auf und klicken die kleine Ecke über einen beliebigen Text, z.B. ein KDE2 Menü. Wenn Sie nun in dem xmag Fenster Zwischen den Pixeln der normalen Schrift noch Pixel in verschiedenen Graustufen bzw. Farbabstufungen der entsprechenden Schriftfarbe sehen, ist Font Anti Aliasing aktiviert.

5. Hinweis für Besitzer eines LCD-bildschirms oder Laptop:

Bei Verwendung eines LCD Bildschirmes hat sich eine weitere Option als sehr positiv erwiesen, die die Darstellung der geglätteten Schriften erheblich verbessert. Dazu müssen Sie als normaler Benutzer in Ihrem Home-Verzeichnis eine Datei editieren bzw., falls diese noch nicht vorhanden ist, erst anlegen.

touch .xftconfig

Editieren Sie nun die Datei mit Ihrem Lieblingseditor (z.B. pico)und fügen Sie folgende Zeile hinzu:

match edit rgba = rgb;

Die Verwendung dieser Option ist nicht zwingend notwendig, je nachdem, was besser aussieht. Auf normalen Röhren-Monitoren hat sich diese Option eher als störend herausgestellt.

 

Viel Spass beim Ausprobieren !
Stichwörter: FONT, TRUETYPE, SCHRIFT, SCHRIFTART, WINDOWS, ANTIALIASING, AA, ARIAL, TIMES, VERDANA

Kategorien: X-Applikationen

SDB-chofman_ttf_71, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 29. May 2001
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 19. Aug 2002 von sdb (sdb_gen 1.40.0)