KDE-Kiosk wird verwendet, um die Desktop-Funktionalität für den Endbenutzer einzuschränken.
Um ein solches Profil zu erstellen, wurde in der SLD-Dokumentation empfohlen, den gewünschten Desktop mit dem KDE-Kontrollzentrum zu konfigurieren, um danach die gesamte Konfiguration von <home>/.kde/share nach /etc/opt/kde3/share zu kopieren.
Diese Vorgehensweise funktioniert auch in den meisten Fällen. Probleme treten allerdings dann auf, wenn sich in den kopierten Dateien benutzerspezifische Daten befinden. Ferner werden dabei Dateien überschrieben, die eigentlich Bestandteil der KDE-Pakete sind und deshalb ggf. bei einem Update (You) überschrieben werden.
Wir empfehlen deshalb, einen eigenen Verzeichnisbaum zu erstellen und die entsprechenden KDE-Konfigurationsdateien in diesem zu verwalten. Dieses Verzeichnis kann dann auch über Samba oder NFS für andere Rechner exportiert werden.
KDE liest beim Start diverse Konfigurationsdateien nacheinander ein, in denen die Konfigurationsparameter in einer Hierarchie abgelegt sind. Mehrfache Definitionen sind hierbei erlaubt, wobei die zuletzt eingelesene den Wert bestimmt. Die Konfigurationshierarchie kann über "kde-config --path config" erfragt werden.
Im Kiosk-Modus können Parameter mit einem Immutable-Flag [$i] vor nachträglicher Änderung geschützt werden. Damit kann verhindert werden, dass sich Parameteränderungen, die der Benutzer ggf. in seinem HOME-Verzeichnis unter ~/.kde/share/config/ vornimmt, auswirken.
Dabei sollten nur diejenigen Dateien im Verzeichnisbaum angelegt werden, die benötigt werden, und nicht pauschal das komplette ~/.kde Verzeichnis eines Bedieners kopiert werden. Diese Dateien können dann auch mit den jeweiligen Einträgen versehen werden, um eine Änderung durch den Endbenutzer auf dem Desktop zu vermeiden.
Neben den applikationsspezifischen Konfigurationsdateien wie z.B. kmailrc oder korganizerrc werden vor allem folgende Dateien eine Rolle spielen:
Damit KDE das erzeugte Verzeichnis <KDEDIR> berücksichtigt, müssen die Einträge in /etc/kde3rc geändert werden (siehe Beispiel). Dieses Verzeichnis kann über NFS oder Samba auch für andere Rechner zugänglich gemacht werden.
Da die Parameter in den einzelnen Dateien teilweise nicht dokumentiert sind, hat sich folgende Vorgehensweise bei der Ermittlung der richtigen Einträge bewährt:
Diese Vorgehensweise für das Konfigurieren eines speziellen Desktops haben wir verwendet, um einen Redmond-Theme für KDE SLD zu generieren. Dabei wurde ein Verzeichnis
/etc/opt/kde3-Redmond
mit den zugehörigen Verzeichnisbaum angelegt, wobei ein Icon für das Starten eines xterms auf dem Desktop erscheint:
/etc/opt/kde3-Redmond/share/apps/kdesktop/Desktop/xterm /etc/opt/kde3-Redmond/share/config/kdeglobals /etc/opt/kde3-Redmond/share/config/kickerrc
Damit KDE das erzeugte Verzeichnis berücksichtigt, müssen die Einträge in /etc/kde3rc geändert werden:
[Directories] prefixes=/etc/opt/kde3-Redmond/,/etc/opt/kde3/
Das Projekt Kiosk wird stetig weiterentwickelt. Zusätzliche Infos sind auf folgenden Seiten zu finden:
http://webcvs.kde.org/cgi-bin/cvsweb.cgi/kdelibs/kdecore/README.kiosk
http://www.linux-mag.com/2002-11/kde_04.html
Ein umfangreiches Beispiel für kdeglobalsrc steht z.B. unter:
http://lists.kde.org/?l=kde-kiosk&m=103949904303331&w=2
Es wurde vom KDE-Team eine eigene Mailingliste zu dem Thema Kiosk eingerichtet: